Allgäuer Brauchtum erleben: Feste und Traditionen im Ostallgäu

Allgäuer Brauchtum erleben: Feste und Traditionen im Ostallgäu

Das Ostallgäu ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft, seine malerischen Dörfer und seine stolze traditionelle Kultur. Interessierte Gäste kommen aus der ganzen Welt, um das einzigartige Brauchtum der Region zu erleben. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige der bekanntesten Feste und Traditionen im Ostallgäu vor. Viele Veranstaltungen haben eine lange Geschichte und sind eng

Das Ostallgäu ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft, seine malerischen Dörfer und seine stolze traditionelle Kultur. Interessierte Gäste kommen aus der ganzen Welt, um das einzigartige Brauchtum der Region zu erleben. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige der bekanntesten Feste und Traditionen im Ostallgäu vor. Viele Veranstaltungen haben eine lange Geschichte und sind eng mit der Kultur und Geschichte der Region verbunden.

1. Tänzelfest in Kaufbeuren: Ein Fest von Kinder für Kinder

Das Tänzelfest in Kaufbeuren ist ein Fest für die ganze Familie und zugleich das älteste Kinderfest Deutschlands. Das Fest findet jedes Jahr am dritten Wochenende im Juli statt und begeistert Einheimische und Gäste gleichermaßen. Das Besondere am Tänzelfest ist, dass es von Kindern für Kinder organisiert wird. Die Kinder im Alter von 9-14 Jahren schlüpfen in mittelalterliche Gewänder und nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter.

Es gibt einen historischen Markt, Handwerksvorführungen und mittelalterliche Musik. Ebenso finden an zahlreichen Plätzen der Stadt Vorführungen statt, die die Besucher in das Leben und die Kultur des Mittelalters eintauchen lassen. Die Höhepunkte sind jedoch zweifellos der große Festzug am Sonntag und Montag und das Adlerschießen auf dem Tänzelfestplatz am Samstag.

Der Festzug besteht aus über 2.000 Kindern, die in prachtvollen Kostümen durch die Altstadt ziehen. Hier wird die Geschichte und Tradition des Ostallgäus lebendig und für alle erlebbar gemacht. Wer das Ostallgäu besucht, sollte das Tänzelfest auf jeden Fall besuchen und sich von der Begeisterung der Kinder anstecken lassen.

2. Viehscheid: Das Ende des Almsommers

Eine der bekanntesten Traditionen im Allgäu ist die so genannte „Viehscheid“. Hierbei handelt es sich um die Rückkehr der Rinder von ihrer Sommerweide auf den Almen ins Tal. Im September wird das Vieh von den Hirten und ihren Helfern von den Bergen ins Tal getrieben, um dort den Winter zu verbringen. Diese Tradition hat im Ostallgäu eine lange Geschichte und wird auch heute noch von vielen Einheimischen und Touristen gleichermaßen gefeiert.

Besonders in den Orten Oberstdorf, Bad Hindelang und Immenstadt finden zahlreiche Veranstaltungen rund um den Viehscheid statt, bei denen man das Brauchtum hautnah miterleben kann. Die Kühe und Rinder werden durch geschmückte Tiere und festliche Kleidung der Hirten und Bauern in Szene gesetzt. Dazu gibt es regionale Spezialitäten und musikalische Darbietungen.

Ein Höhepunkt des Viehscheids ist das „Einkranzen“ der Tiere, bei dem sie von den Hirten mit einem speziellen Stock markiert werden, um sie später den verschiedenen Bauern zuordnen zu können. Wer das Ostallgäu besucht, sollte sich diese einzigartige Tradition auf keinen Fall entgehen lassen.

3. Klausentreiben: Brauchtum und Mythologie mit Teufelsmasken und Kuhglocken

Das Klausentreiben ist eines der eindrucksvollsten Bräuche im Ostallgäu. Es findet jedes Jahr am 5. und 6. Dezember statt und geht auf eine Mischung aus christlichem Glauben und heidnischer Mythologie zurück. Junge Männer ziehen in Gruppen durch die Dörfer und Städte und tragen Teufelsmasken und Kuhglocken bei sich.

Sie sollen damit die bösen Geister vertreiben, die in der dunklen Jahreszeit ihr Unwesen treiben. Die farbenfrohen Kostüme und Masken der Klausen sind dabei ein echter Hingucker und ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Doch das Klausentreiben ist nicht nur ein Spektakel für die Augen und Ohren, sondern auch ein Stück lebendige Geschichte. Wer sich für die Traditionen und Bräuche der Region interessiert, sollte auf jeden Fall einmal das Klausentreiben besuchen.

Vor allem in den kleineren Ortschaften wird der Brauch noch sehr authentisch gelebt und man kann hautnah miterleben, wie tief verwurzelt das Brauchtum im Ostallgäu ist. Wer mag, kann sich auch mit den Klausen unterhalten und mehr über die Bedeutung der Masken und Kostüme erfahren. Ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst!

4. Leonhardifahrt: Eine Prozession zur Pferdesegnung mit historischem Hintergrund

Eines der traditionsreichsten Feste im Ostallgäu ist die Leonhardifahrt. Ursprünglich geht diese Prozession auf eine Legende aus dem 6. Jahrhundert zurück, nach der der Heilige Leonhard von Limoges als Schutzpatron des Viehs und der Pferde verehrt wurde. Heute findet die Leonhardifahrt meist Ende Oktober statt und ist ein prachtvolles Spektakel, das viele Besucher aus nah und fern anzieht. Die festlich geschmückten Pferdegespanne werden von festlich gekleideten Reitern begleitet und ziehen durch die Ortschaften des Ostallgäus. Die Prozession endet schließlich an der Kirche, wo die Pferde gesegnet werden.

Besonders sehenswert ist die Leonhardifahrt in Bad Tölz sowie in Benediktbeuern, wo sie als immaterielles Kulturerbe von UNESCO ausgezeichnet wurde. Aber auch in anderen Orten des Ostallgäus wird die Leonhardifahrt mit viel Hingabe und Tradition gefeiert und ist ein echtes Erlebnis für alle, die das Brauchtum der Region hautnah erleben möchten.

5. Weihnachtsbräuche: Feiern Sie mit den Allgäuern eine besinnliche Adventszeit

Im Ostallgäu werden die Weihnachtsbräuche noch auf eine besondere Art und Weise zelebriert. Wer die Region in der Adventszeit besucht, sollte sich auf keinen Fall das „Barfußlaufen“ entgehen lassen. Dabei ziehen die Einwohner in der Vorweihnachtszeit mit nackten Füßen durch den Schnee.

Dieses alte Brauchtum soll den Kreislauf anregen und die Durchblutung fördern. Eine weitere schöne Tradition ist das „Christkindlesmarkt“-Erlebnis in den Städten Kaufbeuren, Marktoberdorf und Füssen. Hier finden Sie zahlreiche Stände, an denen Sie sich mit Glühwein, Punsch und kulinarischen Leckereien verwöhnen lassen können. Aber auch das Handwerk ist auf diesen Weihnachtsmärkten vertreten und bietet schöne Geschenkideen.

Ein weiteres Highlight ist der lebendige Adventskalender, bei dem jeden Abend im Dezember ein neues Türchen in verschiedenen Dörfern des Ostallgäus geöffnet wird. Dabei treffen sich die Einwohner und Gäste, um gemeinsam zu singen und zu feiern. Wer das Ostallgäu in der Weihnachtszeit besucht, wird schnell feststellen, dass hier ein besinnliches Miteinander im Vordergrund steht, das die Herzen erwärmt und die Sinne beflügelt.

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